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Gartenbewässerung

« Wenn der Regen auf sich warten lässt »

Welcher Gartenbesitzer kennt das nicht: Es ist Hochsommer, die Temperaturen liegen jenseits der 30-Grad-Marke und der Regen lässt auf sich warten. Damit auch bei großer Hitze die Pflanzen keinen Schaden nehmen, muss der Garten bewässert werden. In diesem Artikel erklären wir, worauf es dabei ankommt und wie sich die Gartenbewässerung effektiv automatisieren lässt.

GARDENA Bewässerungsuhr automatische Abschaltung Dauerwasserdurchlauf einstellbarWann ist der perfekte Zeitpunkt zur Gartenbewässerung?

Für die fachgerechte Gartenbewässerung ist vor allem der Zeitpunkt wichtig. Wird das Wasser ausgebracht, während die Sonne von oben auf die Pflanzen knallt, wirken die Wassertropfen auf den Blättern wie ein Brennglas und zerstören sie. Bewässern in der Mittagszeit bei Sonnenschein ist also keine gute Idee. Abends ist die Sonne zwar kein Problem, allerdings ist der Boden noch sehr warm und das Nass verdunstet schnell wieder. Im Prinzip wäre der optimale Zeitpunkt mitten in der Nacht um ca. 3-4 Uhr morgens. Mit einem zeitgesteuerten Bewässerungssystem lässt sich so etwas problemlos umsetzen. Eine nächtliche Bewässerung mit Gießkanne oder Gartenschlauch gestaltet sich natürlich schwieriger. In diesem Fall ist es empfehlenswert, beispielsweise den Rasen stattdessen so früh am Morgen wie möglich zu gießen.

Wie viel Wasser benötige ich beim Gießen?

Die benötigte Wassermenge hängt von der Pflanzenart ab. Für Rasen beträgt sie etwa 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter. Dies entspricht einem Wasserstand von 1 – 1,5 Zentimetern. Die Wassermenge lässt sich am einfachsten mittels eines Behälters messen, der an der Öffnung ungefähr den gleichen Durchmesser hat wie am Boden. Marmeladengläser oder große, zylindrische Trinkgläser eignen sich am besten. Der Behälter muss auf die zu gießende Fläche gestellt werden, anschließend wird diese gleichmäßig bewässert. Hat der Wasserstand im Behälter den erforderlichen Pegel erreicht, wird die Bewässerung beendet.

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Die meisten Gewächse und vor allem Rasen sollten so selten wie möglich gegossen werden. Das zwingt die Pflanze dazu, längere und tiefere Wurzeln auszubilden und erhöht dadurch ihre Widerstandsfähigkeit gegen Austrocknung. Wird zu häufig gegossen, gewöhnen sich die Flora Ihres Gartens daran und wird anfälliger gegen Trockenheit. Idealerweise wartet man mit dem Gießen, bis die Pflanze kurz davor ist, die Blätter hängen zu lassen.

Wie kann ich richtig gießen?

Beim Bewässern von Gewächsen mit Blättern (z. B. Gemüse oder Stauden) sollte außerdem darauf geachtet werden, dass das Wasser direkt auf die Erde ausgebracht wird. Ansonsten kann es in Form von Tropfen auf den Blättern hängen bleiben und diese beim nächsten Sonnenschein verbrennen. Außerdem sind Blätter, die längere Zeit nicht abtrocknen, anfällig für Pilzbefall. Die Verwendung eines Rasensprengers für solche Pflanzen ist deshalb in der Regel nicht empfehlenswert. Stattdessen sollte von Hand gegossen oder ein spezielles Bewässerungssystem – z. B. eine Tropfrohranlage – installiert werden.

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Nach einem Gewitter ist es übrigens empfehlenswert, zusätzlich zu gießen. Gewitterschauer sind oft kurz und die Niederschlagsmenge reicht für eine vollständige Bewässerung nicht aus. Außerdem sorgen Gewitter für hohe Luftfeuchtigkeit, wodurch die Pflanzen Flüssigkeit besonders gut aufnehmen.

Weitere Tipps zur Gartenbewässerung

Rasen kann vor dem Austrocknen geschützt werden, indem man den Rasenschnitt als Mulch auf ihm belässt. Dieser speichert Wasser und kann dadurch auch bei ausbleibender Bewässerung die Austrocknung verzögern.

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Außerdem muss bei häufigem Gießen beachtet werden, dass Nährstoffe aus dem Boden gewaschen werden können. Weisen die Pflanzen Anzeichen von Nährstoffmangel (z. B. Blattverfärbungen) auf, muss dieser durch Düngen behoben werden. Bei Rasenflächen empfiehlt sich eine zusätzliche Düngung mit Kalium (z. B. Patentkali), da diese das Wachstum der Wurzeln fördert. Dadurch kann der Rasen mehr Flüssigkeit aufnehmen und muss seltener bewässert werden.

Wer im Sommer junge Pflanzen in den Garten anbauen will, sollte dies nicht direkt tun, sondern sie erstmal im Topf belassen und diesen in den Boden setzen. Auf diese Weise kann man dem besonders hohen Wasserbedarf junger Gewächse besser Rechnung tragen. Muss eine Pflanze unbedingt direkt in den Boden, z. B. um Lücken zu schließen, sollten Sie mehrmals täglich gießen.

Automatische Bewässerungssysteme

GARDENA Tropfrohr unterirdisch komplettanschlussfertig mit Basisgerät 1000 End-und T-Stück Länge 50 MeterMöchte man die Gartenbewässerung automatisieren, lässt sich das durch den Einsatz von Bewässerungsanlagen bewerkstelligen. Dabei stehen verschiedene Systeme zur Verfügung. Man unterscheidet zwischen Tropf- und Beregnungssystemen. Bei ersteren werden perforierte Schläuche auf oder unter der Erde verlegt, aus denen das Wasser austritt. Diese Art der Bewässerung ist am effizientesten, allerdings auch am teuersten und am aufwendigsten bei der Installation. Sie eignet sich besonders gut für Pflanzen mit größeren Blättern (z. B. Gemüse oder Stauden), da kein Wasser an diese gelangt. Dadurch wird Pilzbefall oder Schädigungen der Pflanze durch den Brennglaseffekt vorgebeugt. Für Rasenflächen hingegen empfehlen sich Beregnungssysteme, z. B. Sprinkler. Diese können ebenfalls unter der Erde verlegt werden, damit sie nicht bei der Rasennutzung oder beim Mähen stören.

Auswahl und Planung

Der erste Schritt beim Entwurf eines Bewässerungssystems ist die Kartographierung des Gartens auf einem maßstabsgetreuen Plan. Danach wird er in Flächen unterteilt, die jeweils unterschiedlich bewässert werden müssen. So benötigen z. B. Beete und Sträucher ein anderes Bewässerungssystem als Rasenflächen. Auch Flächen, die überhaupt nicht nass werden sollen (z. B. Carports oder das Gartenhäuschen) können so markiert werden. Anhand des Plans lässt sich die abzudeckende Fläche für jedes Bewässerungssystem und die notwendige Länge der Anschlussleitung feststellen. Bei der Planung der Anlage ist es empfehlenswert, nur Module und Komponenten eines einzigen Herstellers zu verwenden. Auf diese Weise wird die Kompatibilität gewahrt und bei eventuellen Änderungen und Umbauten müssen keine Adapter nachgekauft werden. Einer der bekanntesten Hersteller von Bewässerungsanlagen ist Gardena. Der Ulmer Hersteller hat alle Arten von Systemen im Sortiment. Dadurch lässt sich nahezu jede beliebige Lösung realisieren, ohne auf Module verschiedener Hersteller zurückgreifen zu müssen.

GARDENA Komplett-Set mit Vielflächen-Versenkregner AquaContour automaticFlächenbewässerung

Entscheiden Sie sich für ein Beregnungssystem, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Arten von Sprinklern. Die einfachste Bauweise ist der Sprühregner. Dieser hat eine Reichweite von bis zu ca. 10 Metern und vernebelt das Wasser recht fein, sodass sich auch frisch ausgesäter Rasen gefahrlos bewässern lässt. Für etwas größere Flächen eignen sich Rundsprenger. Diese rotieren im Betrieb und bewässern den Rasen dadurch gleichmäßig.

GARDENA Kreisregner Mambo Sprengbereich maximal 20 MeterBei noch größeren Flächen oder anspruchsvolleren Formen des zu bewässernden Bereichs sind Rasensprenger mit Sektoreneinstellung zu empfehlen. Dadurch lässt sich die Bewässerung über die gesamte Fläche hinweg gleichmäßig einstellen. Besonders große kreisrunde Flächen, wie z. B. Wiesen, können mit Vollkreisregnern bewässert werden. Diese haben eine Reichweite von 20 Metern und mehr. Für viereckige Flächen gibt es spezielle Viereckregner im Handel. Sind die Ansprüche an die Form noch größer – z. B. weil in der zu bewässernden Fläche Gemüsebeete oder eine Terrasse liegen, die ausgespart werden müssen – kann man zu Bewässerungssystemen mit Flächenanpassung greifen.

Tropfbewässerung

Für Gemüsebeete, Hochbeete oder Gewächshäuser eignet sich eine Tropfbewässerung am besten – das Micro-Drip-System von Gardena ist hier prädestiniert. Mit diesem lassen sich nicht nur in die Erde gesetzte Pflanzen bewässern, sondern auch Pflanzkübel.

GARDENA Bewässerungscomputer C1060 solar für Wasserhähne mit 26,5 mm und 33,3 mm GewindeWie wird die Gartenbewässerung automatisch?

Möchte man die Gartenbewässerung nicht von Hand starten und beenden, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten für die Automatisierung. Die günstigste Variante sind Bewässerungsuhren. Einfache Modelle funktionieren wie ein Timer – sie werden manuell gestartet und schalten sich nach einer bestimmten Zeit wieder ab. Es gibt auch Varianten, die sich zu einem voreingestellten Zeitpunkt einschalten und dadurch wie eine Zeitschaltuhr wirken. Damit lässt sich schon ein recht hoher Grad an Komfort erreichen.

Für noch feinere Einstellmöglichkeiten gibt es Bewässerungscomputer. Diese ermöglichen nicht nur eine sehr genaue Einstellung des Bewässerungsrhythmus, sondern können auch mit Bodenfeuchte- oder Regensensoren kombiniert werden. Erst dadurch wird eine echte Automatisierung der Gartenbewässerung ermöglicht. Erwähnenswert ist zum Beispiel das Modell „MasterControl“ von Gardena, das flexibel auf die Umstände reagiert.

Gartenbewässerung mit Regenwasser

Bei größeren Gärten empfiehlt sich die Installation einer Regentonne. Dadurch kann nicht nur Wasser gespart werden, sondern das weiche Regenwasser ist auch besser für die Pflanzen als das oftmals harte oder gechlorte Nass aus der Leitung. Zu beachten ist hierbei, dass die notwendige Pumpe zu schwach sein kann, die gesamte Anlage gleichzeitig zu versorgen. In diesem Fall sollte die Gartenbewässerung abschnittsweise eingeschaltet werden. Am komfortabelsten lässt sich das mit einem Bewässerungscomputer oder mit mehreren zeitversetzt eingestellten Bewässerungsuhren realisieren.