Kaufberatung Heizlüfter

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Egal ob zuhause, im Büro, im Garten oder auf der Baustelle – wo keine stationäre Heizung vorhanden ist, können Heizlüfter als mobile Heizgeräte wohlige Wärme spenden. Allerdings ist nicht jedes Modell überall einsetzbar und nicht immer macht die Beheizung damit Sinn. Wir zeigen, worauf es beim Kauf ankommt und wann sich der Einsatz lohnt.

Aufbau eines Heizlüfters

EUROMAC Heizlüfter Profi EK 15002Grundsätzlich besteht ein Heizlüfter aus drei Elementen: einem elektrischen Heizelement (Heizdraht, Heizwendel oder Keramikheizplatte), einem Ventilator, der Luft über das Heizelement bläst, sowie einer Steuerung samt Bedienelementen. Beim Modell „Euromac Profi EK 15002“ beispielsweise sind alle drei Komponenten gut zu sehen: Hinter der Heizwendel aus Edelstahl befindet sich ein Ventilator aus Metall, die Steuerung umfasst einen Umschalter für die Heizleistung und einen stufenlosen Regler für die Ventilatordrehzahl. Zu beachten ist, dass Euromac und andere Marken mobile Heizgeräte für den professionellen Einsatz herstellen. Heizlüfter für den Heimgebrauch unterscheiden sich vom Design erheblich von Baustellengeräten, der innere Aufbau ist aber sehr ähnlich.

Worauf ist beim Kauf eines Heizlüfters zu achten?

Trotz des prinzipiell gleichen Aufbaus aller Heizlüfter gibt es einige Unterschiede, die beim Kauf beachtet werden müssen. Zu den wichtigsten Merkmalen gehört die Art des Heizelements. Einfache Lüfter für den Heimgebrauch sind oft mit Heizdrähten ausgestattet. Diese sind nicht besonders robust und haben außerdem den Nachteil, dass sie extrem heiß werden. Dadurch verbrennt aufgewirbelter Staub an ihnen, was für das Raumklima recht ungünstig ist. Auch die Brandgefahr ist vergleichsweise hoch. Neuere und teurere Modelle verfügen über eine Heizplatte aus Keramik. Sie wird bei weitem nicht so heiß wie ein Heizdraht und ist dadurch deutlich sicherer und schonender für die Raumluft. Auch eine gewisse Energieeinsparung lässt sich damit erzielen. Modelle für den professionellen Einsatz (z. B. auf der Baustelle) sind in der Regel mit Heizwendeln aus Metall ausgestattet, die noch robuster sind.

WATTS Elektronischer Funkthermostat Typ WFHT-20433 (868 Mhz)Funktionen

Weitere Unterschiede bestehen im Funktionsumfang. Eine Abschaltmöglichkeit für die Heizelemente, die das Gerät auch als Ventilator nutzbar macht, ist bei aktuellen Modellen fast immer vorhanden. Etwas seltener ist eine automatische Schwenkeinrichtung, die die gleichmäßige Beheizung größerer Räume ermöglicht. Für noch größeren Komfort bieten höherwertige Modelle Thermostate für die konstante Einhaltung einer bestimmten Raumtemperatur und Zeitschaltuhren für die automatische Beheizung zu bestimmten Zeiten. Auch Fernbedienungen sind in diesem Preissegment recht verbreitet.

Einige Modelle bieten auch eine Frostwächter-Funktion. Diese funktioniert ähnlich wie ein Thermostat, schaltet den Heizlüfter aber selbsttätig bei einer Raumtemperatur von etwa 5 Grad ein, um diese zu halten. Dadurch lassen sich Räume vor Unterkühlung und damit einhergehenden Rohrbrüchen schützen, während man selbst abwesend ist. Besonders für Menschen mit empfindlichen Atemwegen kommen außerdem Modelle infrage, die über einen integrierten Luftbefeuchter verfügen. Dieser gleicht die Austrocknung der Raumluft durch den Heizlüfter aus.

Sicherheit

DIMPLEX 351490 PLX2000 WandkonvektorenAuch die Ausstattung mit Sicherheitsfunktionen ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Ein Überhitzungsschutz ist heutzutage Standard. Deutlich weniger verbreitet sind Geräte mit Umkippschutz, die sich bei Umfallen selbstständig ausschalten und dadurch den Bodenbelag vor thermischen Schäden schützen. Zu beachten ist, dass dieser Umkippschutz bereits durch den Flor eines Teppichs ausgelöst werden kann. Solche Heizlüfter sollten deswegen nur auf einem festen Bodenbelag aufgestellt werden. Für die Verwendung in Feuchträumen (z. B. im Badezimmer) oder im Freien sollte das Gerät unbedingt spritzwassergeschützt sein und über eine entsprechende Zertifizierung (IPx4) verfügen. Modelle für das Bad sind in der Regel nicht als mobile Heizgeräte ausgeführt, sondern für die Wandmontage vorgesehen.

Vorteile und Einsatzbereiche

Mobilität

Mobile Heizgeräte, die mit Strom betrieben werden, sind besonders für den Einsatz an Orten vorteilhaft, die nicht oder nur unzureichend durch stationäre Heizkörper beheizt werden. Insbesondere Heizlüfter zeichnen sich außerdem dadurch aus, dass sie einen Raum recht schnell aufheizen können und einen sehr angenehmen warmen Luftstrom erzeugen.

Schnell Wärme

Die Anschaffung eines Heizlüfters lohnt sich oft sogar dann, wenn das gesamte Haus ausreichend beheizt ist. Wer nämlich an einem kalten Wintertag nach Hause kommt, lernt das Aufwärmen im warmen Luftstrom des Geräts schnell zu schätzen. Dies gilt umso mehr, wenn man umweltbewusst heizt und die Heizkörper vor Verlassen des Hauses herunterdreht. Auch bei Fehlfunktionen der stationären Heizung oder an besonders kalten Tagen bietet der Heizlüfter schnelle Abhilfe. Einige Heizungsarten (z. B. Zentralheizungen in Mehrfamilienhäusern) werden nur saisonal eingeschaltet bzw. lassen sich bei plötzlichen Kälteeinbrüchen außerhalb der Heizperiode nur langsam hochfahren. In solchen Fällen lohnt es sich besonders, einen oder mehrere elektrische Heizgeräte als Reserveheizung vorzuhalten.

© Jürgen Fälchle / Fotolia.com
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Ein weiterer typischer Einsatzzweck ist die zeitweise Beheizung von Räumen, in denen keine stationären Heizkörper eingebaut sind. Dies ist oft in Badezimmern und Toiletten (vor allem Gäste-WCs) der Fall, sowie in Räumen, die bei der Errichtung des Hauses nicht als Wohnraum vorgesehen waren (z. B. ausgebaute Dachböden). Auch Hobbykeller und Garagen verfügen fast nie über eine eigene Heizung. Bei selten und vergleichsweise kurz genutzten Räumen kann es sogar Sinn machen, eine vorhandene Heizung auf minimaler Stufe zu belassen und nur bei Bedarf mit dem Heizlüfter zu heizen. Da dieser um ein Vielfaches schneller heizt als normale Heizkörper, kann sich unterm Strich eine Heizkostenersparnis ergeben. In einigen Fällen verfügen Räume zwar über eine Heizung, sind aber trotzdem (z. B. wegen fehlender Dämmung oder schlecht isolierenden Fenstern) nicht ausreichend beheizt. Auch in solchen Fällen können Heizlüfter Abhilfe schaffen.

EUROMAC Heizlüfter EK 2001Outdoor

Im Outdoor-Bereich sind mobile Heizgeräte außerdem für den Einsatz in Gartenlauben und ähnlichen Gebäudearten interessant. Da diese in den seltensten Fällen über eine Heizanlage verfügen, sind elektrische Heizgeräte oft die einzige Möglichkeit zur Beheizung.

Selbst wenn die Gartenlaube nur im Sommer genutzt wird, sollte ein Heizlüfter unbedingt bereitstehen, da Sommerabende recht kühl werden können.

Temporäre oder provisorische Lösungen

Im gewerblichen und industriellen Bereich kommen mit Strom betriebene mobile Heizgeräte ebenfalls oft zum Einsatz. So können z. B. bei Veranstaltungen (Vereinsfeste, Musikfestivals, Feierlichkeiten etc.) größere Hallen beheizt werden. Auch auf der Baustelle oder bei der temporären Beheizung von Lagerhallen und Werkstätten leisten sie gute Dienste. In der Regel werden dafür Industrieheizlüfter verwendet, die wegen der hohen Leistungsaufnahme einen Drehstromanschluss benötigen. Bestimmte Modelle eignen sich auch für Spezialaufgaben, z. B. für die Trocknung von Wänden nach einem Wasserschaden. Für den Betrieb bei besonders hohen Temperaturen (z. B. für die Härtung von Teilen aus Kunstharz) sind Spezialgeräte auf dem Markt, genauso wie für feuergefährdete Bereiche (z. B. Tischlereien), korrosive Umgebungen (z. B. Waschanlagen) und die Verwendung auf Schiffen.

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Der entscheidende Nachteil aller elektrischen Heizgeräte ist, dass Strom im Vergleich zu anderen Energieträgern teuer ist. Dadurch lohnt sich ihr Einsatz nur als Zusatzheizung oder zur temporären Beheizung selten genutzter Räume.

Wenn ein Raum nicht über eine stationäre Heizung verfügt, aber häufig genutzt wird, ist die Nachrüstung eines Heizkörpers zu empfehlen.

Sollte dies nicht möglich sein (z. B. bei Wochenendhäusern, die keine eigene Heizanlage haben), kommt evtl. eine mobile Gasheizung infrage. Bei der Nutzung in Innenräumen muss diese zwingend über eine entsprechende Zulassung verfügen.

Außerdem ist auf ausreichende Belüftung zu achten, da bei der Verbrennung Sauerstoff verbraucht wird und Kohlendioxid entsteht. Das Schlafen bei eingeschalteter Gasheizung ist deswegen keine gute Idee, genauso wie der Betrieb in Kellerräumen (selbst bei vorhandener Belüftung muss berücksichtigt werden, dass CO² schwerer als Luft ist und sich auf dem Boden sammeln kann). Ölradiator RAD 2000 0-800-1200-2000 Watt Besonders für den Betrieb im Freien (z. B. auf Baustellen) sind außerdem mobile Heizgeräte auf dem Markt, die mit Propan heizen. Da die benötigte Heizleistung und damit die Energiekosten in diesem Einsatzbereich sehr hoch sind, lohnt sich die Beheizung mit Gas besonders.

Ein weiterer Nachteil von Heizlüftern ist der entstehende Luftstrom. Dieser wird zwar als angenehm empfunden, wirbelt aber auch Staub auf und kann diesen sogar verbrennen. Empfindliche Menschen oder gar Allergiker sollten deswegen auf andere Arten elektrischer Heizgeräte (z. B. Radiatoren oder Konvektoren) zurückgreifen.