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Kohlenmonoxid-Melder

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Vergiftungen mit Kohlenmonoxid sind eine oft unterschätzte Gefahrenquelle. Egal, ob durch defekte Heizungsanlagen oder bei der unsachgemäßen Verwendung von Grillgeräten – gefährliche Konzentrationen von Kohlenstoffmonoxid in der Atemluft sind schneller erreicht, als man denkt. CO-Melder bieten zuverlässigen Schutz, indem sie frühzeitig Alarm schlagen. Wir erklären, worauf es beim Kauf ankommt und wie sie sich von einem Rauchmelder unterscheiden.

Warum ist Kohlenmonoxid gefährlich?

Kohlenstoffmonoxid (Summenformel CO) ist ein farb- und geruchloses Gas, das bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen unter Sauerstoffmangel entsteht. Es ist für Mensch und Tier hochgiftig, da es sich an das Hämoglobin im Blut bindet und dieses für den Sauerstofftransport unbrauchbar macht. Dadurch wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen oder sogar tödlich enden kann. Bei einem Brand ist eine Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung auch oft gefährlicher, als die direkten Brand-Auswirkungen.

Gefahren

Typische Symptome einer CO-Vergiftung sind Schwindel, Übelkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit und Kreislaufbeschwerden. Höhere Konzentrationen führen zu einem Kreislaufkollaps, Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod durch Ersticken. Die Haut kann sich in schweren Fällen kirschrot färben. Vergiftungen mit Kohlenmonoxid sind besonders tückisch, da die Symptome sehr unspezifisch sind und daher nicht selten für eine Grippe, für andere Krankheiten oder für die Folgen von Alkoholkonsum gehalten werden. Außerdem treten häufig Beschwerden wie Schläfrigkeit, Verwirrung und Benommenheit auf, die den Betroffenen handlungsunfähig machen. Sie verleiten dazu, sich zu Hause hinzulegen, wodurch das Gas weiter eingeatmet wird.

@wikipedia – Intermedichbo / MagentaGreen
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Entstehung

Kohlenstoffmonoxid kann auf verschiedene Art und Weise entstehen. Zu den häufigsten Ursachen zählen ein Brand, aber auch defekte oder unzureichend gewartete Heizungsanlagen. Ist ein Kaminrohr verstopft oder undicht, können CO-haltige Abgase und Rauch ebenfalls in den Raum strömen. Auch ein brennendes Kaminfeuer kann Kohlenstoffmonoxid und Rauch freisetzen, welches bei unzureichender Belüftung des Raumes gefährliche Konzentrationen annehmen kann. Das Gleiche gilt für Abgase und Rauch aus laufenden Motoren von Kraftfahrzeugen in Garagen. Eine häufig unterschätzte Gefahrenquelle ist außerdem der Rauch von Holzkohlegrills, die in Innenräumen betrieben werden. Diese setzen sehr häufig in Räumen CO frei, Kennzeichnungen als „Indoor-Grill“ sind meistens irreführend. Besonders gefährlich ist hier, dass Grillpartys meist mit Alkoholkonsum einhergehen. Die Symptome einer solchen Vergiftung werden dann selbst von Notärzten für eine Alkoholvergiftung gehalten.

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Ebenfalls oft unterschätzt wird die Möglichkeit der Freisetzung des Stoffes aus Holzpellets. Das Gas entsteht bei der Herstellung der Pellets und kann sich bei der Lagerung größerer Mengen an Brennstoff in gefährlicher Konzentration ansammeln.

Kohlenmonoxid-Melder

CO-Melder beugen Gefahren durch Kohlenmonoxid zuverlässig vor. Sie nutzen im Gegensatz zu einem Rauchmelder einen elektrochemischen Sensor, um die Konzentration des Stoffes in der Raumluft zu messen. Die Zeit bis zum Ansprechen hängt von der Konzentration ab. Allerdings erkennen alle modernen Geräte das Gas, lange bevor es zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen kann.

CO-Melder CO30 10 Jahres 3V Lithiumbatterie LxBxH: 65x100x30mm

Kaufberatung

Bei der Auswahl eines geeigneten Modells ist vor allem, wie auch beim Rauchmelder-Kauf, auf die Zuverlässigkeit zu achten. Diese wird durch eine Zertifizierung nach DIN EN 50291 nachgewiesen. Von allzu günstigen Geräten raten wir ab, da bei diesen meist die notwendigen Prüfzeichen und Zertifizierungen fehlen. Außerdem ist zu beachten, dass der eingebaute Sensor eine begrenzte Lebensdauer hat (in der Regel etwa 5 Jahre).

Bei hochwertigen Geräten ist diese oft länger (bis zu 10 Jahre), allerdings steht dieser Vorteil nicht immer in einem angemessenen Verhältnis zu den Mehrkosten. Es sollte unbedingt eine ausführliche Anleitung beiliegen, die die korrekte Montage beschreibt. Am besten sucht man bereits vor dem Kauf online nach ihr oder achtet auf Rezensionen, die Hinweise zu ihrer Qualität enthalten. Von einem Melder mit mangelhafter Anleitung ist dringend abzuraten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Energieversorgung. In der Regel erfolgt diese durch Batterien. Dabei ist darauf zu achten, dass handelsübliche Formate (Mignon oder 9V-Block) passen. Einige Geräte benötigen exotische Batterietypen, die den Nachkauf erschweren und im schlimmsten Fall zu einem längeren Ausfall des Melders führen können (z. B. wenn man berufstätig ist und keine Zeit für die Suche nach Ersatzbatterien hat).

Andere Modelle haben eine fest eingebaute Lithiumbatterie, die für die gesamte garantierte Lebensdauer des Melders reicht. Dies ist für die Sicherheit sehr vorteilhaft, da die Versuchung entfällt, einen eigentlich ausrangierten Kohlenmonoxid-Melder mit frischen Batterien weiterzubetreiben. Seltener sind CO-Melder, die am Stromnetz betrieben werden.

Kohlendioxid-Wächter Kane Co2

Installationshinweise für unterschiedliche Räume

Kohlenmonoxid-Melder sind nicht mit Rauchmeldern zu verwechseln. Diese arbeiten nach einem völlig anderen Prinzip und erkennen Rauchpartikel mittels eines optischen Sensors. Ein Rauchmelder kann dieses Gerät nicht ersetzen und umgekehrt.

Zum einen gibt es Brände, die nur Kohlenmonoxid (z. B. Schwelbrände) oder nur Rauch produzieren. Zum anderen entsteht CO häufig bei Fehlfunktionen der Heizungsanlage, die durch einen Rauchmelder, der nur den Rauch eines Brands meldet, nicht erkannt werden können.

Auch der Installationsort unterscheidet sich häufig – Rauchmelder werden vor allem in bewohnten Räumen installiert, während Kohlenmonoxid-Melder oft in oder neben Heizungsräumen angebracht werden. Es gibt Kombinationsgeräte, die sowohl einen Rauchmelder als auch einen CO-Melder enthalten, sie alarmieren also sowohl bei der Entstehung von Rauch wie auch bei zu hohen Kohlenmonoxid-Konzentrationen. Allerdings ist zu beachten, dass letztere aufgrund ihres Funktionsprinzips eine deutlich kürzere Lebensdauer haben als Rauchmelder. Bei einem Kombigerät wird der mitbezahlte Rauchmelder daher mit entsorgt, was wirtschaftlich nicht immer Sinn macht.

Verwendung am Beispiel des Indexa CO 90-230

Die korrekte Verwendung eines CO-Melders lässt sich am besten an einem konkreten Modell veranschaulichen, hier dem CO 90-230 von Indexa. Dieses Modell wird wie ein Rauchmelder am Stromnetz betrieben, was bei Kohlenmonoxid-Meldern recht unüblich ist. Dies verkompliziert die Installation zwar etwas, dafür entfällt aber der Batteriewechsel. Ein weiteres seltenes Feature sind die beiden Schaltausgänge: ein 12-Volt-Ausgang (max. 200 mA) zum Betrieb einer externen Hupe oder Warnlampe und ein Relaisausgang (max. 230V AC, 30V DC, 5A) zur Ansteuerung leistungsfähiger Verbraucher (z. B. Alarmanlagen).

co-melder-90-230-230-vDiese Ausgänge erlauben es, das Gerät am potenziellen Entstehungsort des Kohlenmonoxids (z. B. im Heizungsraum) zu montieren und zusätzliche Sirenen dort anzubringen, wo sie besser gehört werden können.

Indexa bietet entsprechendes Zubehör an, z. b. die Hupe AS05 und die Warnlampe BL01.

Die Anleitung ist recht umfangreich und enthält alle nötigen Informationen, insbesondere was die korrekte Anbringung angeht. Die Bedienung ist ähnlich unkompliziert wie bei einem Rauchmelder und beschränkt sich im Wesentlichen auf einen monatlichen Funktionstest. Hierzu reicht es, die TEST-Taste 4 Sekunden lang gedrückt zu halten.

Alarm

Im Alarmfall wird erst die gemessene Konzentration an Kohlenstoffmonoxid auf dem Display angezeigt. Überschreitet sie einen bestimmten Schwellwert, ertönt ein lauter akustischer Alarm, wie bei einem Rauchmelder. Dieser wird automatisch wieder abgeschaltet, sobald die Konzentration wieder unter den Grenzwert absinkt. Außerdem lässt er sich durch Drücken der TEST-Taste abschalten. Liegt 5 Minuten nach Stummschaltung die Konzentration immer noch über dem Schwellwert, ertönt der Alarm erneut. Dadurch wird verhindert, dass im Ernstfall der Alarm ausgeschaltet und die weiter anhaltende Kontamination mit Kohlenmonoxid „vergessen“ wird.

Funktionsprüfung unter realistischen Bedingungen

In der Regel reicht die Selbsttest-Funktion eines Melders vollkommen aus. Oft kommt jedoch der Wunsch auf, das Gerät ähnlich wie einen Rauchmelder unter realistischen Bedingungen zu testen. Dies ist nicht ganz trivial, da entsprechende Prüfgase nicht verfügbar sind. Der viel geäußerte Vorschlag, eine brennende Zigarette neben das Gerät zu halten, ist nur begrenzt sinnvoll, da eine erhebliche Konzentration des Stoffes über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden muss.

Für einen realistischen Test muss deshalb ein kleiner, abgeschlossener Raum geschaffen werden. Dafür verwendet man am besten eine transparente Frischhaltedose. In diese wird eine feuerfeste Unterlage (z. B. ein Blechdeckel oder ein Aschenbecher) platziert, der CO-Melder wird daneben gelegt. Dabei ist zu beachten, dass viele Frischhaltedosen einen undurchsichtigen Deckel haben. In diesem Fall muss alles auf den Deckel platziert und die Dose als Deckel verwendet werden, sodass das Display des Melders sichtbar bleibt. Anschließend bricht man von einem Räucherstäbchen ein kurzes Stück ab, entzündet es und platziert es auf die feuerfeste Unterlage. Danach wird die Dose verschlossen. Nun baut sich langsam eine immer höhere Kohlenmonoxid-Konzentration auf.

Zuerst sollte diese auf dem Display (falls vorhanden) angezeigt werden, bis irgendwann der Alarm ausgelöst wird. Zu beachten ist, dass der entstehende Rauch, anders als bei einem Rauchmelder, den Sensor verschmutzen und dadurch seine Lebensdauer senken kann. Es sollte deswegen jedes Mal zwischen dem möglichen Nutzen und Schaden eines solchen Tests abgewogen werden.