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Wann es sich lohnt und wie es gemacht wird
Im Sommer heizen? Klingt unnötig – und ist es meist auch. Doch ganz einfach die Heizung komplett ausschalten? Genau das führt oft zu kaltem Wasser und unnötigem Ärger. Wie also richtig vorgehen? Wer weiß, wie der Sommerbetrieb funktioniert, kann den Energieverbrauch deutlich senken – ohne auf warmes Wasser zu verzichten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann das Um- oder Abschalten sinnvoll ist, wie Sie dabei vorgehen und was bei Gastherme, Fußbodenheizung oder Kombisystem zu beachten ist.
Was bedeutet Sommerbetrieb?
Ganz ausschalten oder lieber umstellen? Genau hier liegt der Unterschied: Wer die Heizung im Sommer nicht vollständig deaktiviert, sondern in den sogenannten Sommerbetrieb versetzt, spart Energie – und behält dennoch warmes Wasser im Alltag. Im Sommer-Betriebsmodus wird Ihre Heizung nur teilweise abgeschaltet: Die Heizfunktion für Räume und Heizkörper ruht, während die Warmwasserbereitung weiterläuft. Ideal für die warmen Monate, in denen Sie zwar duschen, aber nicht heizen wollen. Auch wenn umgangssprachlich oft vom „Heizung ausschalten“ die Rede ist – technisch gesehen arbeitet die Anlage weiter. Sie springt allerdings nur noch dann an, wenn Sie tatsächlich Warmwasser zapfen. Das spart Strom oder Gas – ganz ohne Komfortverlust.

Welche Effekte hat das Abschalten der Heizung im Sommer?
Sobald Sie Ihre Heizung in den Sommerbetrieb umstellen, arbeitet sie deutlich sparsamer. Statt durchgehend Wärme für Heizkörper oder Fußbodenheizung bereitzuhalten, springt sie nur noch dann an, wenn Warmwasser gebraucht wird – zum Beispiel beim Duschen oder Abwaschen.
Diese Reduzierung auf das Nötigste senkt den Energieverbrauch spürbar. Denn: In den Sommermonaten ist kaum Heizwärme nötig, wohl aber warmes Wasser. Wird dagegen die gesamte Heizungsanlage komplett abgeschaltet, bleibt auch der Warmwasserkomfort auf der Strecke – das lohnt sich nur, wenn Sie die Warmwasserbereitung separat organisieren, etwa über einen Boiler oder Durchlauferhitzer.
Wie lässt sich die Heizung im Sommer abschalten – ohne auf warmes Wasser zu verzichten?
Sie möchten Energie sparen, aber weiterhin warm duschen können? Kein Problem – das klappt, wenn Sie wissen, wie Ihr Heizsystem aufgebaut ist.
Variante 1: Warmwasser separat erzeugen
Wenn Sie einen elektrischen Durchlauferhitzer oder einen Boiler nutzen, sind Sie unabhängig von Ihrer Heizungsanlage. In diesem Fall können Sie die Heizung in den Sommermonaten problemlos komplett abschalten – der Energieverbrauch sinkt dann auf null. Diese Lösung ist vor allem in kleineren Haushalten oder Altbauten mit dezentraler Warmwasserbereitung verbreitet.
Variante 2: Zentralheizung mit integriertem Warmwasser
Läuft die Warmwasserbereitung über Ihre Heizung (z. B. bei einer Gastherme mit Speicher), sollten Sie die Anlage nicht abschalten, sondern den Betriebsmodus ändern. So bleibt das Warmwasser verfügbar, während die Heizfunktion für die Räume pausiert. Das spart Energie, ohne dass Sie auf Komfort verzichten müssen.
Wann sollte man die Heizung abstellen?
Der richtige Zeitpunkt fürs Umschalten auf den Sommer-Betriebsmodus hängt vom Wetter und Ihrem Heizsystem ab. Als grobe Orientierung gilt: Ab Mai oder Juni kann die Heizfunktion in vielen Haushalten problemlos deaktiviert werden – besonders, wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter 10 °C fallen.
Wichtig ist: Nur die Heizwärmeerzeugung wird gestoppt, die Warmwasserbereitung bleibt (im Sommer-Betriebsmodus) weiterhin aktiv. Sobald es im Spätsommer wieder kühler wird – häufig schon im September –, sollten Sie die Anlage wieder zurückstellen, damit es drinnen angenehm bleibt. In Mietwohnungen liegt die Entscheidung nicht allein bei Ihnen: Vermieter müssen sicherstellen, dass bei niedrigen Außentemperaturen ausreichend geheizt werden kann. Deshalb laufen viele Heizsysteme in Mehrfamilienhäusern auch im Sommer durchgängig ohne Abschalten – oder schalten sich automatisch bei Bedarf ein, gesteuert über Außensensoren.
Wie stellt man eine Heizung auf Sommerbetrieb um?
Das Umschalten in den Sommerbetrieb ist bei den meisten Heizungen ganz einfach – und lässt sich oft mit wenigen Handgriffen selbst erledigen. Viele moderne Geräte verfügen über ein Drehrad oder ein digitales Menü, mit dem Sie den Betriebsmodus ändern können. Achten Sie auf Symbole wie eine Sonne oder den Begriff „Sommerbetrieb“.
Bei älteren Modellen finden Sie den Schalter häufig direkt an der Regelungseinheit im Heizkeller oder im Gehäuse der Gastherme. Wählen Sie hier den Modus, bei dem nur noch das Warmwasser erzeugt, die Heizkreise aber abgeschaltet werden.
Wichtig: Notieren Sie sich am besten den vorherigen Zustand – so können Sie im Herbst problemlos wieder zurück auf den Winterbetrieb stellen.
Falls Sie sich unsicher sind, werfen Sie einen Blick in die Bedienungsanleitung Ihrer Heizungsanlage. Oder holen Sie sich Unterstützung – einmal richtig eingestellt, läuft der Sommermodus viele Monate problemlos und spart dabei Energie und Geld.

Sollte man eine Gastherme im Sommer ausschalten oder anlassen?
Gasthermen sind in vielen Haushalten im Einsatz – und damit stellt sich auch hier die Frage: Im Sommer komplett abschalten oder besser im reduzierten Betrieb lassen? Die Antwort hängt davon ab, wie die Warmwasserbereitung in Ihrem Zuhause gelöst ist. Wenn Sie einen elektrischen Durchlauferhitzer oder einen separaten Boiler nutzen, können Sie die Gastherme bedenkenlos abschalten. Sie sparen damit nicht nur Energie, sondern auch die ständigen Start- und Stoppvorgänge der Therme. Anders sieht es aus, wenn Ihre Therme auch für die Warmwasserversorgung zuständig ist. In diesem Fall empfiehlt sich der Sommer-Betriebsmodus: Die Heizfunktion wird deaktiviert, während das Warmwasser weiterhin zuverlässig bereitgestellt wird – und das genau dann, wenn Sie es brauchen. Übrigens: In vielen Haushalten mit Gastherme ist mittlerweile eine Solarthermieanlage integriert. Diese übernimmt in den Sommermonaten oft einen Großteil der Warmwasserbereitung. Ihre Gastherme schaltet sich dann nur noch bei Bedarf zu – effizient und nahezu automatisch. Ein weiterer Grund, die Heizfunktion gezielt abzuschalten, aber die Anlage im Sommerbetrieb weiterlaufen zu lassen.

Sollte man eine Fußbodenheizung ausschalten oder laufen lassen im Sommer?
Viele stellen sich in der heißen Jahreszeit die Frage, ob sie ihre Fußbodenheizung separat ausschalten müssen – doch das ist in den meisten Fällen gar nicht nötig. Eine Fußbodenheizung ist kein eigenes Heizsystem, sondern Teil der zentralen Wärmeverteilung. Wenn Sie also Ihre Heizungsanlage in den Sommerbetrieb versetzen oder die Heizfunktion abschalten, wird automatisch keine Wärme mehr in die Fußbodenheizkreise eingespeist. Ganz gleich, ob ein Raumthermostat noch eingeschaltet ist oder nicht – es kommt schlicht kein warmes Wasser mehr an. Deshalb müssen Sie die Fußbodenheizung im Sommer nicht gesondert abschalten. Sobald Ihre Heizung auf Sommerbetrieb läuft, bleiben auch die Bodenflächen kalt.
Kann man eine Heizung komplett abschalten im Sommer?
Ob Sie Ihre Heizungsanlage in den Sommermonaten vollständig abschalten können, hängt ganz vom System ab. Wenn die Warmwasserbereitung unabhängig von der Heizungsanlage funktioniert – etwa über einen elektrischen Boiler oder Durchlauferhitzer – steht einer kompletten Abschaltung nichts im Weg. Die Heizungsanlage kann dann ganz vom Netz genommen werden. Durch das Abschalten sparen Sie dann zusätzlichen Strom oder Gas.
Anders sieht es bei Systemen aus, in denen die Heizungsanlage auch für das Warmwasser zuständig ist. In diesem Fall wäre das vollständige Abschalten nicht sinnvoll, da sonst kein warmes Wasser mehr zur Verfügung steht. Hier ist der Sommerbetrieb die bessere Wahl: Die Heizfunktion ruht, die Warmwasserbereitung bleibt aktiv. Noch komplexer wird es bei Kombianlagen mit Solarthermie. Diese können zwar während der Sommermonate viel Energie sparen, doch oft läuft ein Teil der Heizungsregelung mit, um die Solarerträge zu verwalten oder den Speicher zu steuern. Auch hier gilt: Komplett ausschalten ist nur dann sinnvoll, wenn alle anderen Komponenten eigenständig arbeiten – andernfalls riskiert man Komfortverlust oder Funktionsstörungen.
Sommermodus nutzen – Energie sparen ohne Komfortverlust
Ob Gastherme, Zentralheizung oder Kombianlage: Wer seine Heizungsanlage im Sommer richtig einstellt, kann mit wenigen Handgriffen Energie sparen – und trotzdem warm duschen oder spülen, wann immer es nötig ist. In den meisten Fällen reicht es vollkommen aus, die Heizfunktion zu deaktivieren und in den Sommerbetrieb zu wechseln. Die Warmwasserbereitung bleibt aktiv, der Energieverbrauch sinkt spürbar. Eine komplette Abschaltung ist nur dann sinnvoll, wenn das Warmwasser unabhängig erzeugt wird – etwa mit einem Durchlauferhitzer oder Boiler. Wer unsicher ist, wirft am besten einen Blick in die Bedienungsanleitung der Heizung oder lässt sich einmalig fachlich beraten. Richtig eingestellt, läuft Ihre Anlage über die Sommermonate zuverlässig, effizient und nahezu wartungsfrei – und das ganz ohne unnötige Kosten.