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Was ist der Unterschied zwischen Solar und Photovoltaik?

Geht es um den Einsatz von erneuerbaren Energien, dann sind drei verschiedene Varianten am gebräuchlichsten. Das sind zum einen die Solar- und Photovoltaikanlagen für die Heizung und ebenso die Wärmepumpe, welche mittels Luft, Wasser oder Erdwärme arbeitet. Alle diese Varianten ermöglichen es, sehr ökonomisch frei zur Verfügung stehende Energiequellen zu nutzen. Dies macht den Unterschied zu anderen Formen der Heizung und Warmwasserbereitung. Doch was ist der Unterschied zwischen Solar und Photovoltaik?

Vergleich und Unterschied zwischen Solar- und Photovoltaikanlage

Wenn man von Solar und Photovoltaik spricht, denken die meisten Menschen wohl, dass es sich bei beidem im Wesentlichen um das Gleiche handelt. Das stimmt so jedoch nicht. Ein wesentlicher Unterschied in diesen Technologien besteht in der jeweils erzeugten Energieform. Solarthermieanlagen dienen dazu, Wasser mithilfe der Sonnenstrahlung zu erwärmen und dann der Heizungsanlage oder dem Warmwasserkreislauf im Haus zuzuführen. Eine Photovoltaikanlage wiederum dient dazu Strom aus der Sonneneinstrahlung zu erzeugen. Dieser Solarstrom ist für vielerlei Dinge einsetzbar.

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Ein Haushalt lässt sich mit diesen beiden Technologien relativ autark betreiben. Daher finden diese Varianten vor allen bei Insellösungen ihr bevorzugtes Anwendungsgebiet. Das können beispielsweise entlegene Berghütten, Gartenhäuser oder Yachten sein. Hier steht vor allem die Stromerzeugung im Vordergrund des Interesses.

Technische Bedingungen und Unterschied zwischen Solar- und Photovoltaikanlage

Um diese beiden Energiearten zu nutzen, ist es erforderlich spezielle Kollektoren für die Heizungsanlage zu installieren. Diese müssen so angebracht sein, das sie direkt von der Sonne bestrahlt werden und nicht durch Bäume oder anderes verschattet werden. Durch die Kürzung der Einspeisungsvergütung bei der Solaranlage wird diese mittlerweile mehr und mehr für die Eigennutzung verwendet.

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Stromspeicher in Form von Batterien ermöglichen auch eine Nutzung des erzeugten Stroms in der Nacht oder an Tagen mit weniger Sonne. Auch bei Solarthermieanlagen wird Energie in Form von Wärme gespeichert. Dazu dienen spezielle Wärmespeicher für die Heizungsanlage. Teilweise werden die Anlagen zur Abdeckung der Grundlast genutzt und in anderen Fällen wird eine nahezu vollständige Autarkie erreicht.

Fläche und Kosten von Solarthermischer Anlage und Photovoltaikanlage

Vor einigen Jahren noch konnten die Flächen zur Stromerzeugung mit Solaranlage nicht groß genug sein. Die effiziente Nutzung durch eine großzügig bemessene Einspeisungsvergütung hat dazu beigetragen, das riesige Flächen als Solaranlage entstanden sind. Die Absenkung der Einspeisungsvergütung macht die Anlagen mittlerweile für die Eigennutzung eher effektiv. Der so erzeugte Strom der Photovoltaikanlage ist mittlerweile billiger als der vom Energieversorger.

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Überschüssige Stromproduktion kann weiterhin in das Netz eingespeist werden. Beim Solarthermiesystem hingegen reichen für den Bedarf eines Einfamilienhauses zwischen 7 und 15 Quadratmetern aus. Damit ist die Heizungsunterstützung sowie Warmwasserbereitstellung möglich. Geht es nur um die Warmwasserbereitstellung, dann genügt oft die Hälfte dieser Fläche. Die Kosten der jeweiligen Anlagen unterscheiden sich beträchtlich.

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Bei der Solarthermieanlage entstehen für die Anlage zur Warmwasserbereitung Kosten von 3000 Euro bis 6000 Euro. Eine Kombianlage kostet schnell mal das Doppelte. Bei der Photovoltaikanlage wird anders gerechnet. Hier ist der Preis der Module je kWp maßgebend. Natürlich sind auch die Akkus, Inverter und Solarregler nicht ganz preiswert. Eine durchschnittliche 5 kWp Solaranlage wird so mit Kosten von ungefähr 8500 Euro kalkuliert. Dies ist normal passend für ein typisches Einfamilienhaus.

Voraussetzung für eine der beiden Varianten zur Nutzung erneuerbarer Energien ist eine ausreichende unbeschattete Dachfläche des Einfamilienhauses.

Eventuell Fördermittel für Solar- und Photovoltaik beantragen

Hier empfehlen wir, sich am besten von einem unabhängigen Energieberater Rat einzuholen. Er kann sie normalerweise auch ausführlich über den Unterschied der Solarthermie und Photovoltaikanlage informieren. Nach dieser Beratung können Sie entscheiden was für ihr Haus am sinnvollsten ist. Die Kosten, die bei einem solchen Vorhaben auf sie zukommen, sind bei beiden Varianten nicht unerheblich. Steht fest was sie realisieren wollen, dann prüfen Sie unbedingt, ob für die gewünschte Option Fördermittel gewährt werden. Ein entsprechender Antrag sollte vor der Realisierung gestellt werden.

Haus mit Solarzellen, Taschenrechner und Energiepass
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Aber Achtung! Bei der Solarthermieanlagen erfolgt eine Förderung nur in Bestandsbauten. Die Förderung wird als nicht zurückzahlbarer Zuschuss gewährt und hilft somit wesentlich bei der Finanzierung des Vorhabens. Neubauten erhalten nur in Ausnahmefällen einen Zuschuss für eine Anlage. Ganz anders sieht es bei der Solaranlage aus. Hier kann die Anlage auch größer gewählt werden, denn der Überschuss lässt sich gegen Vergütung ins Netz einspeisen. Regenerative Energien werden seit 2002 durch spezielle Kredite gefördert.

Welche Möglichkeiten bieten die Solar- und Photovoltaik

Eine thermische Solaranlage kann zwei Funktionen erfüllen. Sie kann die Heizung unterstützen und somit wirksam zur Senkung der laufenden Heizkosten beitragen. Des Weiteren lässt sich mit dieser die Warmwasseranlage des Hauses hervorragend betreiben. Eine andere Anwendung wäre eine Poolheizung.

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Wird ein zusätzlicher Wärmespeicher installiert, dann ist die so erzeugte Wärme ebenfalls abends und nachts nutzbar. Ähnlich sieht es bei der Solaranlage aus. Die tagsüber nicht genutzte Energie wird entweder ins Netz eingespeist oder für die Abend- und Nachtstunden in Solar-Akkus zwischengespeichert. Der selbstproduzierte Strom durch die Sonnenenergie ist dabei oftmals günstiger als der Netzstrom.

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Solarpaneele guter Qualität haben mittlerweile eine Lebensdauer von über 20 Jahren. Bei den Akkus sieht es anders aus. Gute oder sehr gute spezielle Solar-Akkus haben bei fachgerechtem Betrieb oft eine Nutzungsdauer von rund 10 Jahren. Die Werte hängen stark von der Qualität und Bauart sowie den Nutzungsbedingungen der Akkus ab. Äußerst sinnvoll ist eine Kombination beider Anlagen. So kann beispielsweise die Photovoltaikanlage den Strom für eine Wärmepumpe kostengünstig liefern.

Die Vorteile der Photovoltaik im Detail

Photovoltaik nutzt die Sonnenenergie als eine frei zur Verfügung stehende unendliche Energiequelle. Dies bedeutet ökologische und ökonomische Vorteile bei der Nutzung dieser Energieform. Durch einen Stromspeicher ist der erzeugte Strom auch abends und nachts nutzbar und macht somit unabhängig vom Netzstrom. Wärmepumpen und Pumpen im Heizungssystem lassen sich mit der gewonnenen Energie betreiben. Überschüssige Energie lässt sich durch einen Vertrag mit dem Energieunternehmen gegen Vergütung einspeisen. Die Kosten der Erstinvestition sind günstiger als bei der Solarthermie.

Photovoltaik Anlage auf einem Dach mit Dachgauben
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Die Vorteile der Solarthermieanlagen im Detail

Auch hier ist die Sonne als unendliche Energiequelle kostenfrei nutzbar. Dies bietet ebenso ökonomische und ökologische Vorteile. Die Anlage lässt sich gut zur Wärmegewinnung für die Heizung nutzen. Dabei ist als Unterschied eine Heizungsunterstützung üblich. Weiterhin lässt sich die Warmwasserbereitung für das Haus damit realisieren. Bei der Solarthermie erhalten Sie für die Neuinstallation oder Erweiterung in Bestandsbauten einen nicht zurückzahlbaren Zuschuss. Einsparungen bis zu 30 % sind erzielbar. Die benötigte Fläche für die Kollektoren ist kleiner als bei der Photovoltaik. Eine genaue Dimensionierung der Anlage ist angebracht, da Überschüsse im Unterschied zur Solaranlage nicht verwertet werden.

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Unterschied zwischen Solar und Photovoltaik – ein Fazit

Ob Solar- oder Photovoltaikanlage – beide Systeme lassen sich einzeln oder auch kombiniert betreiben. Nutzen Sie die kostenlos bereitgestellte Energie des Sonnenlichts und der Sonnenwärme, um effizient ihre Heizung zu unterstützen, Strom zu erzeugen und warmes Nutzwasser zu erhalten. Lassen Sie sich von einem unabhängigen Energieberater vorab über den Unterschied zwischen Solar und Photovoltaik beraten. Wählen Sie qualitativ hochwertige Komponenten für ihre Anlage aus. Im idealsten Fall ist es sogar möglich, ziemlich autark die Energiebilanz im Eigenheim zu realisieren.

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