Wartung-Wärmepumpe
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Wartung der Wärmepumpe

«Diese Instandhaltungsarbeiten sind unverzichtbar»

Die Wärmepumpe ist mittlerweile weit verbreitet, immer mehr Hausbesitzer setzten auf dieses effiziente Heizsystem. So kommt es, dass dieses innovative System klassischen Heizungen und Feuerstätten zusehends den Rang abläuft. Wie alle Heizungen bedarf aber auch ein solches System regelmäßiger Kontrolle und Instandhaltung, um die Betriebsbereitschaft dauerhaft zu gewährleisten. Aber welche Aufgaben bringt die Wartung der Wärmepumpe für die Betreiber genau mit sich? Und wer kann und darf die Wartung durchführen? Diese und andere Fragen rund um den Betrieb der Wärmepumpe klären wir in diesem Artikel.

Was ist eine Wärmepumpe?

Die Wärmepumpe gilt als nachhaltig und umweltfreundlich. Diese Eigenschaften resultieren aus ihrer Funktionsweise. Das Heizsystem nutzt Umweltwärme, um sie durch Kompression und Dekompression eines Kühlmittels – dem Kühlschrankprinzip vergleichbar – auf ein technisch nutzbares Niveau anzuheben. Je nach gewählter Wärmequelle ist der Aufwand für diese Heizung unterschiedlich hoch. Einfache Systeme, die weniger Installations- und Wartungsaufwand erfordern, nutzen die Wärmeenergie der Außenluft. Aufwändigere Konzeptionen nutzen dagegen die Wärme des Grundwassers. Abhängig vom jeweiligen Funktionsprinzip und der individuellen Konstruktion beinhalten diese Anlagen verschiedenste Komponenten, die einer regelmäßigen Inspektion und Überprüfung bedürfen.

Welche wartungsbedürftigen Bauteile sind vorhanden?

Sowohl immer wiederkehrende Komponenten als auch typabhängige Bauteile der einzelnen Heizung bedürfen der Wartung. Es lohnt also ein genauerer Blick auf die einzelnen Bereiche, die Sie regelmäßig warten müssen. Ganz nach individuellen Anforderungen bestimmen sich Aufwand und Intervall der anfallenden Wartungsarbeiten. Daraus ergeben sich verschiedene Zyklen, die sich idealerweise zu festen, wiederkehrenden Terminen mit klar abgegrenzten Tätigkeiten zusammenfassen lassen.

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Pumpen – die Herzstücke der Wärmepumpe

Wie der Name der Heizungsanlage bereits vermuten lässt, zählen Pumpen zu den wesentlichen Bauteilen dieses Systems und somit auch zu den Kernstücken der Wärmepumpenwartung. Die Pumpen sorgen in dem System vorrangig für den Wärme- und Kühlmitteltransport. Darüber hinaus erhöhen Pumpen den Druck des Kühlmediums, was für die Anhebung des erzielten Temperaturniveaus unerlässlich ist. Hinzu kommen verschiedene andere Pumpeinrichtungen, um etwa das Heizwasser vom Wärmetauscher zum Speicher und von dort in die einzelnen Heizkreisläufe zu befördern. Das Warten aller Pumpeinrichtungen hält sozusagen das Herz der Wärmepumpensysteme am Schlagen. Die Instandhaltung der Pumpenkomponenten ist also unerlässlich, um die Funktionstüchtigkeit aller Kreisläufe sicherzustellen.

Die Pumpe als eine der zentralen Bauteile sollte regelmäßig gewartet werden - Wartung der Wärmepumpe
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Die Wärmetauscher – bauartbedingter Wartungsbedarf

Bei der Wartung der Wärmepumpe dürfen außerdem die Wärmetauscher nicht vernachlässigt werden. Denn sie sorgen dafür, dass die gewonnene Wärmeenergie überhaupt erst aus ihrem natürlichem „Umfeld“, also von Außenluft, Grundwasser oder Erdreich in den Wärmespeicher gelangt. Je nach Bauweise sind ein oder mehrere Wärmetauscher erforderlich. Funktionieren Sie nicht mehr richtig, sinkt die Leistung des Systems oder kommt im ungünstigsten Fall sogar vollständig zum Erliegen. Deswegen ist die Wärmepumpenwartung dieser Bauteile unverzichtbar, um die Zuverlässigkeit einer sicheren Heizwärmeversorgung zu gewährleisten.

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Fühler, Sensoren, Regeleinrichtungen – für voll funktionstüchtige Augen und Ohren Ihrer Heizung

Damit Ihr Heizsystem effizient und immer im gewünschten Leistungsbereich arbeitet, ist es auf eine Vielzahl an Mess- und Regeleinrichtungen angewiesen. Bleibt die Wartung von Sensoren und Fühlern aus, können wichtige Kenngrößen der Regeltechnik nicht mehr zuverlässig ermittelt werden. Durch das Warten von Ventilen, Stelleinrichtungen und anderen Steuerelementen sichern Sie dagegen die technische Funktionstüchtigkeit des gesamten Systems. Im Zusammenspiel ergibt sich eine zuverlässige Regelung des gewünschten Heizwärmebedarfs, sowie dessen praktische Umsetzung in Form einer tatsächlichen Wärmeerzeugung und -bereitstellung genau im erforderlichen Maß.

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Speicher und Leitungen – die Adern Ihrer Heizungsanlage

Durch die regelmäßige Inspektion des Wärmespeichers sichern sie dessen volle Leistungsfähigkeit. Fehlfunktionen in diesem Bereich führen vor allem zu einer geringeren Wärmespeicherkapazität und zu höheren Wärmeverlusten. All das senkt die Leistungsfähigkeit und steigern die Kosten. Die Leitungen dagegen sind für den Transport der Heizenergie vom Erzeuger zu den einzelnen Räumen unerlässlich. Leckagen oder Verstopfungen mindern die Leistung oder führen zum Totalausfall der gesamten Heizung. Hinzu kommt die Gefahr von Schäden am Aufstellort in Form von Wasserschäden an Belägen oder der Bausubstanz selbst.

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Wer kann, sollte und darf die Wartung durchführen?

Nachdem nun klar ist, welche Bauteile bei der Wartung der Wärmepumpe besonders im Fokus stehen, stellt sich die Frage, wer die Tätigkeit ausführen soll. Kann die Wartungsarbeit selbst erledigt werden? Oder muss ein Fachmann hinzugezogen werden? Natürlich spielt hierbei das eigene technische Verständnis eine große Rolle. Darüber hinaus schreiben die Hersteller gerade bei Neuanlagen die fachmännische Wartung vor, um den Garantieerhalt zu gewährleisten. Allerdings gibt es trotzdem Aufgaben, die Sie jederzeit selbst umsetzen können. Andere Arbeiten sollten dagegen zwingend von fachkundigen Personen vorgenommen werden.

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Die Kontrolle von Leistungsdaten des Heizsystems

Einige Leistungsdaten der Heizung geben Auskunft darüber, ob sie ordnungsgemäß funktioniert oder akuter Wartungsbedarf besteht. Ein erhöhter Strombedarf trotz gleichbleibendem Heizwärmebedarf und unveränderten Rahmenbedingungen zeugt von Schwierigkeiten im System. Andererseits sprechen auch absinkende Wärmemengen, die dem Gebäude zugeführt werden, eine klare Sprache für eine verminderte Funktionalität. Deswegen ist die regelmäßige Kontrolle der Leistungsdaten über einen langen Zeitraum eine wichtige Aufgabe. Nur so können bereits geringe Abweichung vom gewohnten Soll festgestellt werden und mögliche Defekte bereits früh erkannt werden.

Funktions- und Sichtprüfungen

Eine regelmäßige Sichtprüfung hilft, eventuelle Leckagen am Heizsystem oder auch Veränderungen von Dämmschichten, Ummantelungen oder anderen Komponenten zu erkennen. Diese Wartungsaufgabe können Sie auch mit wenig technischem Sachverstand gut selbst erledigen. Dasselbe gilt für eine regelmäßige Funktionsprüfung. Allerdings wird hier die Grenze zur fachmännischen Wartung bereits erreicht. Denn nicht alle Funktionen lassen sich ohne weiteres prüfen. Gerade Notfall- und Überlastungsabschaltungen und andere sicherheitsrelevante Funktionen sollten unbedingt von fachkundigen Personen getestet werden.

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Die technische Wartung

Die eigentliche Wärmepumpenwartung, beginnend bei der Reinigung über den Austausch von Verschleißteilen bis hin zur Reparatur von kleineren Schäden liegt immer in der Hand eines Fachmanns. Zwar ist es möglich, kleinere Arbeiten selbst auszuführen. So lässt sich der Wärmetauscher einer Luftwärmepumpe problemlos selbst reinigen. Damit ist die Wartungsarbeit aber nicht erledigt. Es stellt sich deshalb immer die Frage, ob sich die Übernahme von Teilleistungen in Eigenregie lohnt, da Unkenntnis der Technik und der Zusammenhänge die Fehlerquote erhöht und im ungünstigsten Fall zu teuren Folgeschäden führen kann.

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Wie die Wartung der Wärmepumpe sicher gelingt

Die Wartung der Wärmepumpe trägt zu einer dauerhaften und uneingeschränkten Funktionalität der Heizung bei. Wichtig ist, alle spezifisch die Wärmepumpe betreffenden Arbeiten nur mit der entsprechenden Sachkenntnis auszuführen. Denn so sinnvoll dieses Heizsystem ist, so komplex ist mitunter der Aufbau. Unsachgemäße Arbeiten führen entweder zum falschen Ergebnis, oder sie verkehren sich im ungünstigsten Fall sogar ins Gegenteil. Beobachten Sie deshalb Ihr System regelmäßig, um Veränderungen der Funktionalität früh zu erkennen. Die eigentlichen Eingriffe in die Technik sollte dann eine Fachperson ausführen, die das System kennt und zielgerichtet und sicher vorgehen kann.