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Welche Aufgaben hat eine Hauswasserstation?

Eine Hauswasserstation ist eine überaus wichtige Komponente in einer Hauanschlussleitung. Doch wie setzt sie sich zusammen? Und welche Aufgabe übernehmen die einzelnen Elemente? Hier erfahren Sie mehr.

Aufbau einer Hauswasserstation

Eine Hauswasserstation besteht aus einem Rückspülfilter, einen Rückflussverhinderer und einem Druckregler. Mit ihr wird gewährleistet, dass Sie im Hause sauberes Trinkwasser und Brauchwasser haben. Diese drei Komponenten wirken dabei optimal zusammen. Der Wasserfilter reinigt das Wasser von mechanischen Verunreinigungen. Solch ein Wasserfilter sollte dabei von Zeit zu Zeit je nach vorherrschenden Verschmutzungsgrad gereinigt werden. Der Rückflussverhinderer wiederum verhindert ein Zurückfließen vom Hauswasser in das Leitungssystem vom Wasserversorger. Mit dem Druckregler wird ein konstanter Druck eingestellt, der dann jederzeit im Haus verfügbar ist. Das ist besonders für Waschmaschinen und Spülmaschinen sinnvoll, um konstante Bedingungen zu gewährleisten.

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Warum ist die Filterung von Trinkwasser und Brauchwasser erforderlich

Auf dem langen Weg vom Wasserkraftwerk zu Ihnen nach Hause ist es unvermeidlich, dass Feststoffpartikel wie Sand oder Rostteilchen mittransportiert werden. Diese werden dann bei einer ungeschützten Hausinstallation eingespült und machen Wasserhähne undicht oder bewirken, dass Magnetventile von Spülmaschinen oder Waschmaschinen durch unsauberes Brauchwasser nicht korrekt schließen. Ebenso bilden diese Feststoffpartikel für neu eingebaute metallische Rohre eine Gefahr. Das rührt daher, da sich die Schutzschicht noch nicht voll ausgebildet hat. Setzen sich solche Feststoffpartikel im Rohrinneren an, verhindern diese, das Sauerstoff aus dem Wasser am Rohr die benötigte Schutzschicht bilden kann. Die Folge kann Lochfraß oder Muldenkorrosion sein. Ebenso setzen Feststoffpartikel im Rohrsystem des Hauses gerne Duschköpfe oder Luftsprudler zu. Daher sind Filter für Hauswasser nach DIN 1988 Teil 2 in Trinkwasseranlagen vorgeschrieben, sobald metallische Rohre verbaut werden. Dies gilt nicht für Installationen mit Kunststoffleitungen. Trotzdem wird auch in diesem Falle der Einsatz von einem Wasserfilter für das Brauchwasser empfohlen.

Welche Wasserfilter sind üblich und was sind die Unterschiede

BWT 10107 HAUSWASSERSTATION AVANTI

Zum einen gibt es den rückspülbaren und den nicht rückspülbaren Wasserfilter. Die rückspülbaren Modelle werden durch das Öffnen eines Kugelventils gereinigt. Der Filtereinsatz besteht meist aus Edelstahl und ist bei dieser Ausführung zweigeteilt. Unten befinden sich normalerweise der Hauptfilter und oben der Rückspülfilter. Im Betriebszustand wird der Hauptfilter von außen nach innen mit Wasser durchströmt. Um bei Reinigungsarbeiten nicht die Wasserversorgung abzustellen, empfiehlt es sich, einen Rückspülfilter einzusetzen. Durch das Öffnen des Kugelventils wird das Rückspülen eingeleitet.

Der gesamte Filtereinsatz bewegt sich nach unten. Dadurch wird der Weg durch den Hauptfilter für das ungefilterte Wasser versperrt. Jetzt erfolgt der Wasserdurchlass durch das rückspielbare Filtersystem. Ein rotierender Impeller reinigt das System mechanisch. Danach durchströmt das Hauswasser den Hauptfilter in umgekehrter Richtung.

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Das anschließende Schließen des Kugelventils versetzt den rückspülbaren Filter wieder in den ursprünglichen Betriebszustand. Der Rückspülvorgang sollte spätestens aller zwei Monate erfolgen. Dies kann manuell durch den Betreiber der Anlage oder mit einem Stellantrieb geschehen. In der Industrie sowie in Mehrfamilienhäusern erfolgt meist die Steuerung des Stellantriebes über einen Differenzdruckschalter und entsprechend programmierbare Schalter.

Die zweite Variante ist der nicht rückspülbare Filter. Bei dieser Ausführung ist ein Wechsel des Filtereinsatzes aller 6 Monate vorgeschrieben. Dies gilt für alle einsetzbaren Filtermaterialien. Nach erfolgtem Filterwechsel ist das erste Wasser über eine Zapfstelle abzuleiten. Das Wiederverwenden des gereinigten Filtereinsatzes ist verboten. Dann gibt es noch ausspülbare Wasserfilter. Bei diesen wird eine Absperrung unterhalb geöffnet und somit die Filtertasse ausgespült. Auch bei diesen Modellen ist ein kompletter Filterwechsel aller 6 Monate vorzunehmen.

CALEFFI DRUCKMINDERER OHNE MANOMETER, MIT FILTERAllgemeine Einbautipps

Vor dem ersten Befüllen des Leitungssystems sollten die Filtersysteme voll funktionsfähig eingebaut sein. Dies ist sinnvoll, da neu installierte Rohre besonders anfällig gegen Korrosion sind. Werden Druckminderer wie in einer Hauswasserstation eingesetzt, dann sollte der Filter vor dem Druckminderer installiert werden. Somit wird dieser vor Verunreinigungen geschützt. Beim Kauf beachten Sie bitte den zulässigen Nenndruck des Filters und ob dieser zu der Anlage passt.

CALEFFI DRUCKMINDERER OHNE MANOMETERDer zulässige Nenndruck sollte immer größer als der maximale Betriebsdruck der Anlage sein. Ist dies nicht gegeben, hilft es, den Druckregler vor dem Filter zu installieren. Die Hauswasserstation ist hier optimal einsetzbar, denn sie bildet eine Kombination aus Filtersystem, Rückflussverhinderer und Druckregler. Durch die kompakte Bauweise ergibt sich eine platzsparende Lösung. Absperrung und Manometer ergänzen die Hauswasserstation.

Welche Filtersiebe sollten zum Einsatz kommen

Zwei Richtgrößen sind hierfür ausschlaggebend. Das sind die untere und die obere Durchlassweite. Die untere Durchlassweite darf nicht zu gering bemessen sein um nicht das Bakterienwachstum zu fördern. Weitere wichtige Eigenschaften sind Nennweite, der maximale Durchfluss, der Nenndruck, die maximale Wassertemperatur, Prüfzeichen, Hersteller und Gerätetyp.

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Welche Bauteile hat meist eine Hauswasserstation

Der grundsätzliche Aufbau besteht in dieser Reihenfolge aus Rückflussverhinderer eventuell mit Prüfventil, rückspülbaren Filter für das Wasser und Brauchwasser, Druckregler und Absperrung. Des Weiteren ist ein Vordruck- und Hinterdruckmanometer sinnvoll. Bei allen metallischen Rohrinstallationen ist unbedingt so eine Hauswasserstation einzusetzen. Aber auch in Kunststoffinstallationen ist der Einbau sinnvoll. Beim nachträglichen Einbau eines Wasserfilters für Wasser oder Brauchwasser ist es logisch ebenso einen Druckregler einzubauen.

Die Hauswasserstation besteht aus mehreren Komponenten
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Für wen eignet sich solch eine Hauswasserstation und welche Aufgaben erfüllt sie

Eine Hauswasserstation ist in allen Anlagen mit Trinkwasser und Brauchwasser mittlerweile erforderlich. Beim Brauchwasser dient sie als zusätzlicher Schutz vor Beschädigungen der Rohre durch Korrosion oder Lochfraß. Somit ergibt sich der Einsatzort. Dies können Ein- und Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude und Industriegebäude mit Wasseranschlüssen für Wasser und Brauchwasser sein. Die Größe richtet sich nach dem Leitungsdurchmesser, dem Durchfluss sowie dem Betriebsdruck, der anliegt. Die Druckregler gewährleisten im Gesamtsystem gleichmäßige Bedingungen. Eingebaut wird die Hauswasserstation normalerweise direkt nach dem Wasserzähler vom Versorger. Es sind unterschiedliche Bauformen erhältlich.

Frisches Trinkwasser
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Abschließende Bemerkungen zur Hauswasserstation und zum Einsatz von Filtersystemen

In Deutschland sind diese Dinge bei allen Anlagen mit Trinkwasser und Brauchwasser vorgeschrieben. Die große Auswahl verschiedener Hersteller bietet für jeden Bedarf das passende Modell. Dabei gibt es Druckregler, Rückflussverhinderer, rückspülbare Filter, Manometer und Absperrventile als Einzelkomponenten oder als kompakte funktionelle Hauswasserstation. Am besten Sie lassen sich von dem Installateur Ihres Rohrsystems und Hauswasserverteilungssystem beraten, was das Passende für sie ist. Hauptaugenmerk ist dabei auf einen leicht zu reinigenden Filter zu legen sowie die Einstellung eines konstanten Wasserdrucks. Diese beiden Dinge sind Voraussetzung für den störungsfreien Betrieb ihrer Duschköpfe, Geschirrspüler und Waschmaschinen mit trinkbaren oder Brauchwasser.