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Einen Gartenzaun selbst zu errichten ist kein Hexenwerk – aber es erfordert etwas Vorbereitung. Wer den Zaun im Garten in Eigenregie errichtet, spart nicht nur Handwerkerkosten, sondern kann Gestaltung, Verlauf und Aufbau ganz individuell anpassen. Ob Doppelstabmatte, Holzzaun oder Gabione: Beim Zaun setzen gilt es, einige Dinge zu beachten – nicht nur handwerklich, sondern auch rechtlich. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen: Wo darf der Zaun stehen? Welche Höhe ist erlaubt? Und wie gelingt das Zaun setzen Schritt für Schritt? In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren Gartenzaun richtig planen, welche Regeln beim Zaun setzen gelten, welches Werkzeug Sie benötigen – und wie Sie Ihr Projekt sauber und dauerhaft umsetzen.
Zaun setzen: Was ist erlaubt, was ist Pflicht?
Wer einen Gartenzaun setzen möchte, sollte nicht einfach drauflos bauen. In Deutschland gelten – je nach Bundesland und Gemeinde – unterschiedliche Vorschriften, die zu beachten sind. Entscheidend sind vor allem der Verlauf entlang der Grundstücksgrenze, der Abstand zum Nachbargrundstück und die zulässige Höhe. In vielen Regionen ist ein Gartenzaun bis zu einer Höhe von 1,20 Meter genehmigungsfrei. Höhere Zäune, insbesondere Sichtschutzelemente, können jedoch weitergehende Anforderungen erfüllen müssen. Dabei ist wichtig zu wissen: Auch wenn keine Baugenehmigung erforderlich ist, gelten dennoch die örtlichen Bauvorschriften. Diese regeln etwa, wie nah ein Gartenzaun an der Grenze stehen darf, welches Material erlaubt ist oder ob das Ortsbild beeinträchtigt werden könnte. Bauvorschriften sind daher nicht mit einer Genehmigungspflicht zu verwechseln – sie gelten unabhängig davon, ob ein Bauantrag notwendig ist oder nicht. Auch die sogenannte Einfriedungspflicht kann eine Rolle spielen. In manchen Bundesländern sind Grundstückseigentümer verpflichtet, ihr Grundstück einzuzäunen – etwa an öffentlichen Wegen oder zur Tierhaltung. In anderen Fällen ist der Zaun freiwillig, unterliegt aber dennoch öffentlich-rechtlichen Vorgaben und zivilrechtlichen Grenzen. Wenn zwei Grundstücke aneinandergrenzen, ist es sinnvoll – und oft auch notwendig –, mit dem Nachbarn zu sprechen. In manchen Bundesländern regelt das Nachbarrechtsgesetz sogar, welcher Eigentümer welchen Anteil am Zaun setzen, pflegen oder finanzieren muss. Ein Blick in die örtlichen Regelungen oder eine Rückfrage beim Bauamt sorgt für Klarheit – und hilft, spätere Missverständnisse zu vermeiden.
Gartenzaun setzen Schritt für Schritt – Planung, Fundament, Aufbau
1. Planung: Verlauf, Höhe und Material bestimmen
Bevor Sie mit dem Baum des Zauns beginnen, verschaffen Sie sich einen Überblick über das Gelände. Messen Sie die Grundstücksgrenzen aus und markieren Sie die geplante Zaunlinie auf einer Skizze. Achten Sie auf bestehende Wege, Höhenunterschiede und angrenzende Grundstücke. Notieren Sie auch, wo das Gartentor sitzen soll und ob es einflügelig oder zweiflügelig sein soll. Entscheiden Sie sich im nächsten Schritt für das Zaunsystem: Soll es ein leichter Holzzaun, ein robuster Doppelstabmattenzaun oder ein dekoratives Gabionenelement sein? Je nach Wahl ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an Fundament, Pfostenanker, Befestigung und Pflege. Auch die spätere Höhe des Gertenzauns hat Einfluss auf die Materialwahl – besonders bei Sichtschutz oder Tierhaltung.
2. Markierung und Vorbereitung der Pfostenstandorte
Haben Sie sich für ein System entschieden, übertragen Sie die Maße in die Realität: Spannen Sie eine Richtschnur entlang des geplanten Verlaufs und setzen Sie Markierungen für die Pfostenstandorte. Halten Sie dabei die empfohlenen Abstände der Hersteller ein – meist zwischen 2,0 und 2,5 Metern bei Metallzäunen, bei Holzzäunen oft kürzer. Kontrollieren Sie den Verlauf optisch und mit dem Maßband. Denken Sie daran, dass das erste und letzte Element in der Fluchtlinie sitzen und dass die Torelemente exakt eingepasst werden müssen.

3. Fundamentlöcher ausheben
Für einen stabilen Gartenzaun ist ein solides Fundament unerlässlich. Je nach Bodenbeschaffenheit und Zauntyp empfehlen sich Fundamentlöcher mit 50–80 Zentimetern Tiefe und etwa 30 x 30 Zentimetern Breite. In frostgefährdeten Lagen sollte die Fundamenttiefe unterhalb der Frostgrenze liegen. Verwenden Sie zum Ausheben einen Spaten, Erdlochbohrer oder eine passende Bohrmaschine. Achten Sie auf senkrechte Lochwände und saubere Kanten, damit die Pfosten beim Einsetzen exakt stehen.
4. Pfosten setzen und einbetonieren
Beginnen Sie mit dem ersten Eck- oder Torpfosten. Stellen Sie ihn ins Fundamentloch, geben Sie zuerst etwa 10 Zentimeter Beton hinein und richten Sie den Pfosten mit der Wasserwaage exakt aus. Fixieren Sie ihn mit Holzlatten oder anderen Stützen, bis der Beton ausgehärtet ist. Danach füllen Sie das Fundamentloch vollständig mit Beton auf, verdichten die Masse leicht und glätten die Oberfläche. Setzen Sie anschließend die übrigen Pfosten – immer entlang der gespannten Richtschnur und im gleichen Abstand. Kontrollieren Sie Höhe, Ausrichtung und Fluchtlinie regelmäßig.
5. Zaunelemente montieren und ausrichten
Sobald der Beton ausreichend fest ist, befestigen Sie die Zaunelemente. Je nach System kommen dazu Schrauben, Montageclips oder Steckverbindungen zum Einsatz. Beginnen Sie am ersten Pfosten und arbeiten Sie sich Abschnitt für Abschnitt vor. Achten Sie auf waagrechte Linienführung, gleichmäßige Höhen und festen Sitz aller Elemente. Bei Toren montieren Sie zunächst die Scharniere am Pfosten, setzen das Tor ein und prüfen, ob es sich frei und sicher bewegt. Befestigen Sie Schloss, Drückergarnitur und – falls vorhanden – einen Türstopper.
6. Abschlussarbeiten nicht vergessen
Kontrollieren Sie zum Schluss alle Schrauben und Verbindungen, bessern Sie Schnittstellen im Korrosionsschutz aus und entfernen Sie überschüssigen Beton. Bei Holz- oder Metallzäunen lohnt es sich, den gesamten Gartenzaun einmal zu reinigen und – wenn nötig – mit Schutzmitteln zu behandeln. Eine regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer erheblich.

Welcher Zauntyp passt zu Ihrem Garten?
Bevor Sie mit dem Gartenzaun bauen beginnen, sollten Sie sich für ein passendes Material entscheiden. Denn die Wahl des Zauntyps beeinflusst nicht nur das Aussehen Ihres Grundstücks, sondern auch den Montageaufwand, die Stabilität und den Pflegebedarf. Ob klassischer Holzzaun, moderner Metallzaun oder dekorative Gabionen – jedes System bringt eigene Vorteile mit.
Metallzäune – stabil, langlebig und pflegeleicht
Metallzäune gehören zu den beliebtesten Varianten. Besonders Doppelstabmattenzäune überzeugen durch ihre hohe Stabilität und einfache Montage. Sie bestehen aus verschweißten Gitterelementen, die zwischen massiven Pfosten montiert werden. Die Kombination aus verzinktem Stahl und Pulverbeschichtung macht diese Zäune extrem witterungsbeständig – ideal für langlebige Einfriedungen. Wer es etwas dezenter möchte, kann alternativ auf Einstabmattenzäune setzen. Sie sind leichter, aber für normale Gartenzäune vollkommen ausreichend.
Auch der klassische Maschendrahtzaun ist eine bewährte Lösung. Er lässt sich flexibel verlegen, eignet sich gut für unebene Gelände und erfordert wenig Material. Allerdings bietet er weniger Stabilität und Sichtschutz als andere Systeme.
Holzzäune – natürlich und vielseitig gestaltbar
Holz bringt Wärme und Natürlichkeit in den Garten. Ob als Lattenzaun, Scherenzaun oder blickdichte Sichtschutzwand – ein Holzzaun lässt sich sehr individuell gestalten. Er fügt sich harmonisch in grüne Umgebungen ein und kann farblich an Haus oder Garten angepasst werden. Wichtig ist beim Zaun setzen aus Holz, dass Pfosten und Zaunfelder druckimprägniert oder lasiert sind. Nur so bleibt das Material dauerhaft wetterfest. Auch bei der Montage ist etwas mehr Sorgfalt gefragt: Holz arbeitet mit der Zeit und braucht daher regelmäßige Pflege.
Gabionen – moderner Sichtschutz mit Natursteinfüllung
Wer beim Gartenzaun bauen besonderen Wert auf Sichtschutz und eine außergewöhnliche Optik legt, kann sich für Gabionen entscheiden. Diese Drahtkörbe lassen sich mit Natursteinen befüllen und wirken gleichzeitig robust und dekorativ. Durch das Eigengewicht sind sie besonders standsicher – ideal als Begrenzung zum Nachbargrundstück oder als Gestaltungselement. Gabionen lassen sich mit anderen Zaunsystemen kombinieren oder als Solitärlösung nutzen. Für die Montage sind jedoch ein tragfähiger Untergrund und meist auch das Einbetonieren von Stützelementen erforderlich.
Häufige Fragen rund ums Zaun setzen
Die häufigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Zaun setzen fassen wir für Sie in den folgenden Absätzen nochmal kurz zusammen.
Brauche ich die Zustimmung meines Nachbarn?
Wenn Sie den Gartenzaun vollständig auf Ihrem eigenen Grundstück setzen, benötigen Sie in der Regel keine Zustimmung. Anders sieht es aus, wenn der Zaun genau auf der Grenze steht oder gemeinsam genutzt werden soll. In solchen Fällen empfiehlt es sich, das Gespräch mit dem Nachbarn zu suchen. Einige Bundesländer regeln im Nachbarrechtsgesetz sogar, wer den Zaun setzen darf und ob eine Kostenbeteiligung notwendig ist.
Wie tief muss ich Zaunpfosten einbetonieren?
Die Fundamenttiefe hängt von der geplanten Zaunhöhe, dem Boden und der Belastung ab. Für klassische Gartenzäune reicht in der Regel eine Tiefe von 50 bis 80 Zentimetern. Bei schweren Zäunen wie Gabionen oder hohen Sichtschutzwänden kann ein tieferes Fundament sinnvoll sein. Wichtig ist immer eine gute Verdichtung und sorgfältige Ausrichtung der Pfosten.
Benötige ich eine Baugenehmigung für meinen Zaun?
In vielen Gemeinden sind Zäune bis zu einer bestimmten Höhe – meist 1,20 oder 1,40 Meter – genehmigungsfrei. Sobald der Gartenzaun als Sichtschutz oder bauliche Anlage gilt, kann eine Genehmigung erforderlich werden. Auch Gestaltungssatzungen oder Ortsbildvorgaben spielen eine Rolle. Wer unsicher ist, fragt am besten direkt beim örtlichen Bauamt nach.
Wie nah darf der Zaun an die Grundstücksgrenze?
Ob ein Holz- oder Metallzaun direkt an der Grenze verlaufen darf oder ein Mindestabstand einzuhalten ist, hängt von den örtlichen Vorschriften ab. Häufig ist ein direkter Grenzverlauf zulässig, sofern die erlaubte Höhe nicht überschritten wird. In manchen Fällen muss ein Abstand eingehalten werden – etwa bei besonders hohen oder dichten Zäunen. Auch hier lohnt sich eine frühzeitige Abstimmung mit dem Bauamt oder ein Blick ins Nachbarrechtsgesetz des jeweiligen Bundeslands.

Was Sie beim Zaun setzen immer im Blick behalten sollten
Ein Gartenzaun sorgt nicht nur für Sicherheit und Ordnung – er ist auch ein sichtbarer Ausdruck Ihrer Gestaltungsideen. Wer den Zaun selbst setzen möchte, sollte sich frühzeitig mit Planung, Vorschriften und Materialwahl befassen. Ein durchdachtes Vorgehen spart Zeit, senkt die Kosten und sorgt für ein dauerhaft stabiles Ergebnis.
Wichtig ist es, neben dem praktischen Aufbau auch die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht zu vernachlässigen. Ob Nachbarschaftsrecht, Bauvorschrift oder Fundamenttiefe – wer gut informiert ist, kann Konflikte vermeiden und langfristig Freude an seinem Gartenzaun haben. Egal ob Holz, Metall oder Gabione: Wer sorgfältig arbeitet und regelmäßig pflegt, schafft eine langlebige Lösung, die zum Haus und Grundstück passt.