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Haustechnik planen

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Das Thema der Haus- und Gebäudetechnik ist bei vielen Bauvorhaben umstrittenen. Denn kein anderer Bereich sonst beinhaltet eine solche Vielfalt der Möglichkeiten, die von zwingend notwendigen Grundfunktionen bis hin zu komfortablen, den Alltag erleichternden Optionen reichen. Dazu kommt, dass die verschiedenen Teilbereiche der Haustechnik beim Hausbau im Regelfall von unterschiedlichen Unternehmen ausgeführt werden, in ihrer späteren Funktion aber eng miteinander verknüpft agieren. Umso wichtiger ist daher eine solide konzeptionelle Vorausschau, anhand derer Sie gezielt und fokussiert Ihre Haustechnik planen können. Denn technisch lässt sich heute nahezu alles ermöglichen, aber erst, wenn Sie Zusammenhänge und Verknüpfungen vorausschauend planen, erreichen Sie die gewünschten Ziele mit dem geringstmöglichen Aufwand in Anschaffung und Unterhaltung.

Gebäudetechnik – das versteckt sich hinter dem Sammelbegriff

Die bekannten Haustechnikgewerke sind sicherlich die Elektroinstallation, die Sanitärtechnik und die Heizungstechnik. Sie decken die Grundbedürfnisse modernen Wohnens nach Strom, Wasser und Wärme ab. Eben diesen beinahe schon urtümlich erscheinenden Grundbedürfnissen erfüllen die haustechnischen Gewerke heute aber selbstverständlich noch weitere Funktionen, die mal mehr, mal weniger stark mit den bereits erwähnten Medien Strom, Wasser und Wärme einhergehen.

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Elektroplanung – Strom und Daten gezielt verwalten

Die Elektroinstallation umfasst zunächst die Stromversorgung des gesamten Gebäudes von der Hauseinführung bis zur finalen Steckdose oder dem Leuchten-Anschluss mit zugehörigen Schaltern. Darüber hinaus ist die Elektroversorgung aber auch Grundvoraussetzung für beispielswiese eine funktionierende Heizungstechnik, denn ohne Strom funktioniert heute keine Zentralheizung mehr. Und auch die Raumthermostate einer Fußbodenheizung werden beispielsweise elektrisch mit den ebenfalls elektrischen Stellmotoren der Heizungssteuerung verbunden.

Elektroinstallationsarbeiten
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Neben diesen, allesamt den Strom betreffenden Belangen gehört aktuell ebenso das Thema Informationstechnik zum weiter gefassten Bereich der Elektroninstallation. Waren hier früher noch Antennenkabel und eine Satellitenanbindung das Maß aller Dinge, stellen multifunktionale Datenkabel bis hin zur Glasfaserleitung den Stand der Technik dar. Je wichtiger dieser Aspekt der Elektroinstallation bei der Konzeption bewertet wird, umso größer sollte das auf ihn gerichtete Augenmerk beim Hausbau auch ausfallen. Denn kein Bereich des Hausbaus verändert sich so schnell, wie die Informationstechnologie.

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Heizungs- und Sanitärinstallation – weit mehr als nur Wasser und Wärme

Mit den Themen der Warm- und Kaltwasserversorgung, der Abwasserableitung und dem Betrieb einer Heizungsanlage klingt die Sanitär- und Heizungstechnik im ersten Moment sehr simpel und seit zig Jahrzehnten hinsichtlich ihrer Funktionen nahezu unverändert. Doch auf den zweiten Blick wird deutlich, dass auch diese Bereiche in zunehmendem Maße komplexer und vielfältiger werden, als man es noch vor wenigen Jahren beim Planen der Haustechnik erwartet hätte.

Nicht nur im Bereich der Heizungstechnik liegt beim Hausbau heute der Fokus verstärkt auf den Themen Effizienz und Nachhaltigkeit.

Eine optimierte Heizungssteuerung gewinnt daher mehr und mehr an Bedeutung, was letztendlich zu einem immer höheren Bedarf an Steuer- und Messeinrichtungen zur Erfassung des Zustands von Heizung und zu beheizenden Räumen führt. Die Sparte der Sanitärtechnik dagegen setzt sich mehr und mehr mit der Ressourcenschonung auseinander, so dass aufwändige Regeleinrichtungen etwa die Nutzung von Regenwasser für verschiedene Funktionen im Haushalt ermöglichen. Die immer weiter steigende Ausnutzung früher weniger intensiv bewohnter Gebäudebereiche Keller und Dachboden führt weiterhin zu deutlich gesteigertem technischem Aufwand, um diese Gebäudeteile ebenfalls adäquat zu ver- und entsorgen.

Sanitaerinstallation
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Gezielte Vernetzung für Effizienz und Komfort

Selbstredend lassen sich heute rein technisch betrachtet nahezu alle Anforderungen eines Gebäudes lösen. Die Haustechnik kann aber erst dann als sinnvoll bezeichnet werden, wenn alle erforderlichen und auch gewünschten Funktionen mit einem vertretbaren Maß an technischem wie finanziellen Aufwand in Errichtung und Unterhaltung realisiert werden. Ausschlaggebend hierfür ist nicht nur die Qualität und Fachkenntnis der ausführenden Firmen, sondern eine zentrale Koordinierungsstelle, die in der Lage ist, mit allen Beteiligten sinnvoll und zielorientiert die Haustechnik zu planen.

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Denn zunächst mag man sich gerade bei kleineren Vorhaben, wie dem Bau eines Einfamilienhauses, fragen, warum man die Technik aufwändig planen sollte. Denn jedes Gewerk kennt sich mit seinen etablierten Lösungsansätzen meist sehr fundiert aus. Das Planen der Anbindungspunkte unter den Haustechnikgewerken bleibt dabei meist auf der Strecke oder wird nur stiefmütterlich behandelt.

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Und genau diese Verbindungen und Vernetzungen unter den einzelnen Bereichen der Haustechnik sind es, die aus vielen einzelnen Systemen erst eine funktionale Einheit zum Vorteil der Nutzer erschaffen. Daher lohnt es durchaus, selbst bei vermeintlich geringen Vorhaben einen Fachmann hinzuzuziehen und die Haustechnik planen zu lassen.

Smart-Home – lohnt der Aufwand im privaten Bereich?

Die bekannteste Form einer flexiblen und möglichst stark vernetzten Haustechnik ist das so genannte BUS-System, wie es beispielsweise auch in Betriebs- und Verwaltungsgebäuden häufig zum Einsatz kommt. Die Vernetzung aller haustechnischen Bereiche erfolgt hier über die elektrische Installation. Durch die Verwendung von BUS-Elementen lässt sich jede einzelne Schalt- und Entnahmestelle beliebig programmieren. Auf diesem Wege kann beispielsweise zentral die Schaltung der Heizung, von Brauchwasserpumpen und vielem mehr gesteuert werden. Auch können beispielsweise Schaltuhrfunktionen, regelmäßig wiederkehrende An- und Abschaltungen etc. in nahezu allen Bereichen der Gebäudetechnik zentral angesteuert werden. Über einen entsprechenden Computer gekoppelt, kann nahezu das gesamte Gebäude so über Tablet oder Smartphone gesteuert und überwacht werden.

Smart-Home lohnt der Aufwand im privaten Bereich
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Der Nachteil dieser Technik liegt jedoch in einem hohen materiellen und planerischen Aufwand für die Hardware und vor allem für die Programmierung. Wird die Haustechnik verändert, muss die Programmierung konsequent angepasst und nachgeführt werden, um die Funktionalität zu erhalten. Hinsichtlich einer Kosten-Nutzen-Betrachtung wird hier ein echter Mehrwehrt im Wohnhausbereich selten erreicht, so dass diese Form des Smart-Homes häufig Idealisten und Technikbegeisterte anspricht. Allerdings bietet sich heute auch eine andere Möglichkeit, das normale Gebäude zum Smart-Home zu machen.

Die steigende Flexibilität drahtloser Netzwerke und die zunehmende Verwendung des Stromnetzes für den Datenverkehr machen für viele Einsatzbereiche separate BUS-Steuerungen bereits obsolet.

Wird auf die gewünschten Funktionen bereits bei der Planung aller Haustechnikgewerke eine entsprechende Sorgfalt verwendet, lassen sich mittlerweile nahezu alle gängigen Smart-Home Funktionen über WLAN und alternative Datenverbindungen über die vorhandenen Stromleitungen erreichen. Weiterhin ermöglicht eine fortschreitende Steuer- und Regeltechnik selbst die nachträgliche Integration funkgesteuerter Schalter und Steckdosen. Auch die Nachrüstung eines konsequent vernetzten haustechnischen Systems zum echten Smart-Home ist somit heute gut realisierbar.

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Fazit – wie eine gute Haustechnikplanung mit geringem Mehraufwand ein großes Plus an Funktion und Komfort erreicht

Die Vielfalt der Möglichkeiten im Bereich Haustechnik ist enorm. Unabhängig davon, ob man lediglich einen komfortablen Standard oder tatsächlich ein digitalisiertes Gebäude mit allen Finessen wünscht, wird eine fachlich hochwertige und konsequent auf die gewünschten Ziele ausgerichtete Haustechnikplanung dabei immer wichtiger. Denn nicht nur die einzelnen Komponenten erfahren eine zunehmende Komplexität, auch das fehlerfreie und effiziente Zusammenspiel aller Sparten erfordert eine immer besser abgestimmte Steuerung und Anknüpfung. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine gute Haustechnikplanung beim Hausbau vieles mit oft geringem technischem Aufwand ermöglicht.

Anders herum lassen sich bei Planungs-Versäumnissen die Haustechnik betreffend, viele Aspekte selbst mit technisch hohem Aufwand nicht oder nur noch schwer erreichen.